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Frauke Feser
Oliver Sievers

 

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist -
Eine Einführung in die Geheimnisse des Wetters

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Wenn die überströmten Berge hoch genug sind, dann kommt es zur Erscheinung des Föhns. Nördlich der Alpen tritt dieser warme Wind bei Südwindlagen ein. Die Luft strömt von Süden nach Norden und wird am Südrand der Alpen zum Aufstieg gezwungen (siehe Abb. 11). Die aufsteigende Luft kühlt sich zunächst trockenadiabatisch ab, bis sie das Kondensationsniveau erreicht, der weitere Aufstieg erfolgt unter Wolkenbildung feuchtadiabatisch. Das kondensierte Wasser sorgt für zum Teil heftige Niederschläge. Durch die Freisetzung von Wärme bei der Kondensation erhält die Luft zusätzliche Energie. Hat die Luft dann den Kamm passiert, sinkt sie auf der anderen Seite wieder ab und erwärmt sich trockenadiabatisch. Durch die Wärme, die bei der Kondensation freigeworden ist, erreicht die Luft, wenn sie am Boden angekommen ist, eine höhere Temperatur als sie südlich der Alpen hatte. Da die Feuchte auf der Luvseite auskondensiert ist, kommt es auf der windabgewandten Seite zu einer erheblich verbesserten Sicht.

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Abb.11 Hier gibt es Föhn beim Überströmen des Berges. Die Zahlenbeispiele in der Zeichnung werden im Text näher erläutert

Als Beispiel stellen wir uns einen Berg von 2700 m Höhe vor. Die Luft südlich des Bergs habe 20°C. Die Luft kühlt sich beim Aufstieg um 1°C pro 100m ab (trockenadiabatisch), bis in z.B. 1200m Höhe das Kondensationsniveau erreicht wird. Das heißt, die Luft hat in dieser Höhe eine Temperatur von 8°C. Der weitere Aufstieg erfolgt feuchtadiabatisch mit einer Abnahme von etwa 0,6°C pro 100m. Am Kamm ist damit eine Temperatur von -1°C erreicht. Auf der anderen Seite erwärmt sich die Luft beim Abstieg trockenadiabatisch (da mit Beginn des Abstieges und der ersten geringfügigen Erwärmung die relative Feuchte unter 100% fällt) und kommt mit einer Temperatur von 26°C am Boden an. Da die Luft außerdem sehr trocken ist, haben empfindliche Menschen häufig gesundheitliche Probleme.

Gerade im Gebirge kommt es häufig zu unvorhergesehenen Wettererscheinungen. Hier muß die unterschiedliche Topographie berücksichtigt werden. Jeder Hang zeigt eine unterschiedliche Neigung, Ausrichtung zur Sonne und Vegetation. Deshalb kann es hier zu kurzfristigen Wetterumschwüngen kommen, die selbst regional nur schwer oder gar nicht vorhersagbar sind. Umso wichtiger ist hier die Aufmerksamkeit des Beobachters, um nicht unangenehm überrascht zu werden!


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Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik etc.:
Mail an frauke.feser(at)hzg.de und / oder oliver.sievers(at)wetterkursus.de.

Last Change: 11-JAN-2016