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Frauke Feser
Oliver Sievers

 

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist -
Eine Einführung in die Geheimnisse des Wetters

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wetterkarten.gif (1392 Byte)

Damit man nun flugfreundliche Wetterlagen im voraus erkennen kann, ist es hilfreich, sich genauer mit der Interpretation der Wetterkarte zu beschäftigen. An sämtlichen meteorologischen Meßstationen werden zweimal täglich Radiosondenaufstiege durchgeführt. Diese Daten werden dann in die Wetterkarte eingezeichnet. Daneben werden regelmässig Bodenmessungen gesammelt. Neben Druck, Temperatur und Feuchte wird der Wind bestimmt, Art, Dichte und Höhe der Bewölkung ermittelt, die Sichtweite sowie die Niederschlagsmenge und -art gemessen. Die Meßwerte, die durch Radiosondenaufstiege oder durch Handmessungen gewonnen wurden, werden in Karten verschiedenen Druckes eingezeichnet. Neben Bodenwetterkarten existieren Karten der Hauptdruckflächen (850, 700, 500, 300 und 200 hPa). Auf der Bodenwetterkarte werden an jeder Station die jeweiligen Meßdaten notiert (siehe Abb. 12). Danach werden die Stationen gleichen Druckes miteinander verbunden. Diese sogenannten Isobaren bilden geschlossene Linien.

Abb.12 Ausschnitt aus einer Wetterkarte mit einem Tief zwischen Island und Skandinavien

Dabei erkennt man Hoch- und Tiefdruckgebiete, um die der Wind, dank der Erdrotation, parallel zu den Isobaren weht. Um Hochdruckgebiete weht der Wind im Uhrzeigersinn, entgegengesetzt um das Tiefdruckgebiet. Die Darstellung des Windes in Wetterkarten ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aus der Richtung, aus der der Wind weht, zeigt ein Pfeil (oftmals auf einen Strich reduziert) auf den Stationskreis. An seinem Ende ist die Windstärke, gerundet auf 5 ganze Knoten, anhand eines Fähnchens eingezeichnet. Dabei bedeutet ein ganzer Strich 10 Knoten, ein halber 5 Knoten. Ein Knoten ist eine Seemeile (gleich 1,85 Kilometer) pro Stunde. Die Windfahne zeigt dabei immer in Richtung auf den niedrigeren Druck. Außerdem werden die Fronten in die Karte eingezeichnet. Diese erkennt man durch die oben beschriebenen Temperatur- und Windsprünge. Die Warmfront erhält in der Karte ausgefüllte Halbkreise in Zugrichtung, diese sind oft auch rot dargestellt. An der Kaltfront befinden sich auf der Bodenwetterkarte blaue Dreiecke, auch diese zeigen in Zugrichtung. Hat die Kaltfront bereits die Warmfront eingeholt, kommt es zur Okklusion, diese wird durch jeweils abwechselnde Halbkreise und Dreiecke gekennzeichnet.

Ein ähnliches Aussehen haben die Höhenwetterkarten. Hier wird nicht der Druck in einer bestimmten Höhe, sondern die Höhe einer bestimmten Druckfläche eingetragen. Dennoch haben Hoch- und Tiefdruckgebiete dasselbe Aussehen wie auf der Bodenwetterkarte. Eine geringe Höhe der Druckfläche bedeutet tiefen Druck und andersherum. Auffällig ist die deutliche Verschiebung von Fronten gegenüber dem Boden. In der Höhe eilen die Warmfronten voraus, die Kaltfronten bleiben zurück (wie wir bei der Behandlung der Fronten ja schon gesehen haben). Die Darstellung der Fronten ist wie auf der Bodenwetterkarte, allerdings sind die Halbkreise bzw. Dreiecke nicht ausgefüllt. Die Höhenwetterkarten geben einen ersten Aufschluß über die Wetterentwicklung der nächsten Tage. Man sieht bereits, wie sich die Fronten am Boden verlagern werden. Die Winde in der Höhe sind ausschlaggebend für die Zugrichtung der großräumigen Wetterlagen, zeigen uns also, welche Luftmassen zu uns kommen werden. Allgemein nutzt aber eine einzelne Karte wenig. Wichtig ist, die Entwicklung anhand der Wetterkarten regelmäßig zu verfolgen, um Aufschluß über Zuggeschwindigkeiten von Schlechtwettergebieten zu erhalten. Liegt ein Tiefdruckgebiet in der Höhe über uns, so wird trotz eines Bodenhochs das Wetter regnerisch. Dieses tritt bei hochliegenden Kaltlufttropfen auf, wenn sich kalte Luft von Norden her nach Süden bewegt und den Anschluß an ihre Quelle verliert. Diese Kaltlufttropfen liegen dann wie ein Berg in der Luftströmung, an welchem diese unter Kondensation aufsteigt. Außerdem „saugt" das Tiefdruckgebiet Luft von unten an, die dadurch hochreichende Schauerbewölkung bewirkt.


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Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik etc.:
Mail an frauke.feser(at)hzg.de und / oder oliver.sievers(at)wetterkursus.de.

Last Change: 11-JAN-2016